Immer mehr Menschen sind im Alter auf pflegende Hilfe angewiesen. Sei es durch Familienangehörige oder durch Pflegekräfte, die zu den Menschen nach Hause kommen. Oft genug ist die Pflege in den eigenen vier Wänden aus verschiedenen Gründen aber nicht möglich, so dass der Umzug in ein Seniorenheim erforderlich wird. Ein für die Betroffenen nicht immer einfacher Weg.
Um den Bewohnerinnen und Bewohnern eines Seniorenheims einen würdevollen Lebensabend ermöglichen zu können, braucht es engagiertes und verantwortungsvolles Personal. Wie der SPD-Landtagskandidat Jan Schröder unlängst bei seinem Besuch im Seniorenzentrum Am Herrenhaus Sickte von der Leiterin Petra Reisel erfuhr, ist die Personalfrage ein Problem. Über die Belastungen von Pflegekräften, gerade in Zeiten von Corona, wurde schon viel berichtet, ebenso über die fehlende Wertschätzung dieses Berufs.
Auch wenn in Sickte die einrichtungsbezogene Impfpflicht glücklicherweise nicht zum Verlust von Mitarbeitenden geführt hat, die Personaldecke ist immer noch zu dünn. Und das nicht nur, weil viel Wert auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelegt wird, was sich auf die Arbeitszeitmodelle auswirkt. Pflegedienstleiter Boris Lissizki und Qualitätsbeauftragter Thomas Lesnik wiesen darauf hin, dass die Hälfte der Mitarbeitenden Fachkräfte sein müssen. Es wird immer schwerer diese Vorgabe einzuhalten. Aus ihrer Sicht ist es wünschenswert, dass auch weniger qualifizierten Mitarbeitenden mehr Verantwortung gegeben werden darf. Hinzu kommt, dass es in den Bundesländern unterschiedliche Vorgaben gibt, was dann zu einem Wettbewerb um Pflegekräfte führt.
Jan Schröder erfuhr ebenfalls, dass im Seniorenzentrum aktuell 14 Pflegekräfte ausgebildet werden, von denen 13 aus dem Ausland kommen. Qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland stünden auch zur Verfügung, jedoch wird deren Beschäftigung durch formale Gründe stark behindert.
Die Leitung des Seniorenzentrums wünscht sich in den genannten Bereichen dringend Verbesserungen und allgemein weniger Bürokratie in den Pflegeberufen. Damit die pflegebedürftigen Menschen auch zukünftig die erforderliche gute Pflege erhalten können.
Jan Schröder war sich mit seinen Gesprächspartnern einig, dass die Ausübung der Pflegeberufe eine wertvolle Arbeit für die Gesellschaft ist. Als Landtagsabgeordneter will er die erhaltenen Informationen und Wünsche gerne in seine Arbeit einfließen lassen.