Die Altstadtbäckerei Richter ist ein inzwischen in 3. Generation geführter Familienbetrieb, der viel Wert auf handwerkliches Backen legt. Christian Richter ist sehr froh, dass es, anders als in vielen anderen Bäckereibetrieben, kein Problem mit der Nachfolge gibt. Wie der SPD-Landtagskandidat Jan Schröder bei seinem Besuch erfuhr, haben beide Söhne der Familie Richter den Weg in das Bäckerhandwerk eingeschlagen. Die 4. Generation steht also schon in den Startlöchern.
In den 16 Bäckerfachgeschäften, die Hälfte davon mit Café, sind derzeit 160 Angestellte beschäftigt, darunter auch 12 Auszubildende. Dass es wenig Fluktuation in der Belegschaft gibt, führt Christian Richter auf das gute Betriebsklima, viel gegenseitige Wertschätzung und faire Arbeitsbedingungen zurück. Das spiegelt sich auch in der Nachfrage nach Ausbildungsplätzen wieder.
In der Ausbildung sind in erster Linie die praktischen Fähigkeiten wichtig. Jan Schröder freute sich sehr zu hören, dass Richter aktive Unterstützung anbietet, sollte es mit der Theorie in einzelnen Fällen einmal hapern. Wichtig ist dem Unternehmen nämlich, dass die Auszubildenden ihre Lehrzeit erfolgreich und handwerklich gut gerüstet beenden.
Die Backwaren werden bei Richter traditionell von Hand zubereitet. Industriell hergestellte Backmischungen oder gar vorgefertigte Teige kommen nicht zum Einsatz. Selbstverständlich kommt auch die Altstadtbäckerei nicht ohne moderne Technik aus. Erst in diesem Jahr wurden beispielsweise die Backöfen modernisiert. Das trägt dazu bei die Arbeit an vielen Stellen zu erleichtern, und für eine gleichbleibend hohe Qualität der Waren zu sorgen.
Mit der Frage, welche Auswirkungen die Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie für diesen Betrieb haben, brachte Jan Schröder ein sehr aktuelles Thema zur Sprache.
Christian Richter berichtete, dass bisher nur die gestiegenen Rohstoffkosten zu Preisanpassungen geführt haben. Bei der Energieversorgung ist das noch nicht der Fall. Das liegt einerseits an den noch laufenden Lieferverträgen. Andererseits wurde bei Richter aber schon frühzeitig auf regenerative Energie gesetzt. So werden derzeit rund 20% des benötigten Stroms aus Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Betriebsgebäude erzeugt, und es soll noch mehr werden. Gerne würde Richter die Backöfen von Gas- auf Stromheizung umstellen, was technisch machbar ist. Ob das wie geplant erfolgen kann hängt aber auch davon ab, wie stark die Gaspreise noch steigen werden. Wenn es nicht anders geht, dann müssen Investitionen wie diese verschoben werden. Gleichwohl sieht sich die traditionsreiche Altstadtbäckerei Richter trotz dieser Unwägbarkeiten personell und technisch gut aufgestellt, so dass mit einem guten Gefühl in die Zukunft geschaut werden kann. Davon war auch Jan Schröder am Ende seines hoch interessanten Besuchs überzeugt.